Dienstag, 13. März 2012

Deutscher Entwicklungsminister Niebel: Deutsche Projekte in Afghanistan nicht in Gefahr FDP


Entwicklungsminister Dirk Niebel  
(13.03.2012) Der deutsche Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) bleibt dabei, Afghanistan über den geplanten Abzug der NATO-Truppen 2014 hinaus zu unterstützen: „Gemeinsam mit unseren afghanischen Partnern wollen wir auch weiterhin an den Erfolgen arbeiten, damit sie dauerhaft und damit unumkehrbar werden.“ Der Amoklauf eines US-Soldaten und die Koranverbrennung machten die Arbeit vor Ort nicht leichter, räumt er ein. Die deutschen Projekte sieht Niebel allerdings nicht in Gefahr. 
Die Bluttat in der Provinz Kandahar, bei der ein US-Scharfschütze 16 Zivilisten tötete, habe aufgebautes Vertrauen zerstört, sagte Niebel im Interview mit der Nachrichtenagentur „dapd“. Nach dem Amoklauf und der Koranverbrennung sei die Stimmung in dem Land angespannt. „Das macht das Arbeiten für unsere Experten vor Ort nicht leichter. Aber es zerstört auch nicht die Erfolge, die wir bisher zu verzeichnen haben.“

Parallel zum Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Masar-i-Scharif hat Niebel am Sonntag und Montag in Kabul Gespräche mit Regierungsvertretern geführt und Entwicklungsprojekte besucht. Aufgrund dichten Schneetreibens konnte ein geplantes Treffen der beiden nicht stattfinden. 
Niebel lobte allerdings ausdrücklich den Besuch der Kanzlerin bei den deutschen Soldaten. Nach dem Amoklauf habe sie ihre Solidarität mit den Afghanen bekundet. Auch er selbst versicherte den Angehörigen der Getöteten sein Mitgefühl. „Unabdingbar für ein erfolgreiches Engagement in Afghanistan ist gegenseitiges Vertrauen und Verständnis für die jeweilige Kultur des anderen.“

Interkulturelles Ausbildungsprogramm für ISAF-Kräfte

Dieser Gedanke schlägt sich auch im Ausbildungsprogramm der Soldaten nieder: Niebel lobte die Form der Einsatzvorbereitung für Bundeswehrsoldaten, welche sich von früheren Programmen anderer NATO-Partner unterscheide. „Wir sind offenkundig mit unserem interkulturellen Ausbildungsprogramm auf dem richtigen Weg“, sagte er. John Allen, der Kommandant der Schutztruppe in Afghanistan, habe diese Art der Einsatzvorbereitung mittlerweile für alle ISAF-Truppen angeordnet. 
Eine Übersetzung in Englisch folgt. 
 
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